Projekt auf einen Blick

Foto: Deutsche Bahn AG/Georg Wagner

Schneller. Öfter. Leiser.

Die Neubaustrecke (NBS) von Frankfurt nach Mannheim ist eine zentrale Verbindung im Schnellfahrnetz der Deutschen Bahn. Sie verbindet die beiden Ballungsräume Rhein-Main und Rhein-Neckar und schließt damit die Lücke zwischen den beiden Schnellfahrstrecken Köln–Rhein/Main und Mannheim–Stuttgart. Die beiden bestehenden Strecken Riedbahn und Main-Neckar-Bahn werden durch die neue Strecke entlastet und das Nah- und Fernverkehrsangebot in der Region deutlich verbessert.

Die Planungen der Neubaustrecke sehen einen Verlauf ab Zeppelinheim parallel zur Autobahn A5 und ab Darmstadt entlang der A67 bis kurz vor Einhausen vor. Dort mündet die Strecke in einen Tunnel, der auf der Ostseite der Autobahn an Einhausen vorbeiführt, die Weschnitz unterquert und in Höhe der L3111 auf die andere Seite der A67 wechselt. Die Strecke verläuft anschließend durchgehend unterirdisch durch den Lorscher/Lampertheimer Wald nordwestlich an Neuschloß vorbei bis nach Mannheim-Blumenau. Dort bindet sie an die Riedbahn an. Darmstadt wird mit einer Nord- und einer Südanbindung an das Personenverkehrsnetz angebunden. Der Güterverkehr aus Mainz erreicht die neue Trasse über die sogenannte Weiterstädter Kurve.

Das sind die Vorteile der Neubaustrecke

Durch Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometer pro Stunde verkürzt sich die Fahrzeit zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Rhein-Neckar auf 29 Minuten. Die Neubaustrecke erfüllt nicht nur die Vorgaben des Bundesverkehrswegeplans, sie ist damit auch zum Deutschlandtakt kompatibel. Rund hundert zusätzliche Verbindungen zwischen Frankfurt und Mannheim verdoppeln künftig das Angebot im Fernverkehr. Konkret heißt das: Mehr als siebenmal in der Stunde halten Züge in den beiden Städten auf dem Weg nach Köln, Hamburg, Berlin oder Dresden beziehungsweise nach München, Frankreich oder in die Schweiz.

Kürzere Reisezeit

9 Minuten schneller von Frankfurt nach Mannheim (ICE)

Mehr ICE-/IC-Linien

Deutlich mehr Züge im Fernverkehr

Schnellere Verbindung

Mit dem Hessen-Express von Darmstadt zum Flughafen Frankfurt oder weiter nach Wiesbaden

Mehr Platz für Nahverkehr

Züge verteilen sich auf drei statt zwei Strecken

Weniger Lärm

Nächtliche Verlagerung des Güterverkehrs auf die Neubaustrecke

Der Bau der zwei neuen Gleise schafft zudem Platz für mehr Nahverkehr auf den Bestandsstrecken: Mit dem „Hessen-Express“ entsteht beispielsweise eine schnellere Verbindung von Darmstadt zum Frankfurter Flughafen in 12 Minuten oder weiter nach Wiesbaden in insgesamt 30 Minuten. Die Fahrzeit reduziert sich für die Strecke Darmstadt–Wiesbaden um 13 Minuten. Mehr Platz und ein verbessertes Angebot sorgen auch für eine höhere Pünktlichkeit.

Um die Bevölkerung in der Region entlang der Bestandsstrecken von nächtlichem Güterverkehr zu entlasten, fährt ein Großteil des Güterverkehrs nachts zukünftig auf der Neubaustrecke.

Mehrstufig entschieden

Die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim zählt zu den Verbindungen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland. Um für den stetig wachsenden Zugverkehr gerüstet zu sein, weitet der Bund sein Verkehrsnetz weiter aus. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 hat der Bund den Neubau der Strecke Frankfurt–Mannheim bestätigt und mit dem Zusatz „vordringlicher Bedarf“ eingestuft. Seitdem hat die Bahn die Planungen aus dem Jahr 2010 wieder aufgenommen und aktualisiert.

In einem dreistufigen Verfahren erarbeitete die Bahn unter Einbindung des Beteiligungsforums die Trassenführung. Im ersten Schritt ging es um die Anbindung des Güterverkehrs zwischen Mainz und Darmstadt an die NBS mit der „Kurzen Weiterstädter Kurve“. Anschließend wurde die „Schnelle Tunneldiagonale“ als optimale Streckenführung zwischen Lorsch und Mannheim festgelegt. Im letzten Schritt untersuchte und bewertete die Bahn insgesamt zehn Varianten für die gesamte Strecke zwischen Zeppelinheim und Mannheim-Waldhof, um die Vorzugsvariante zu ermitteln. Bei allen Schritten flossen Vorschläge der Region mit in die Entscheidung ein. Seit November 2020 steht die Vorzugsvariante fest. Im nächsten Schritt werden regionale Forderungen zur Vorzugsvariante zusammengestellt. Die Bahn beabsichtigt, diese 2023/2024 über das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) dem Deutschen Bundestag zur Parlamentarischen Befassung vorzulegen.

Zeitplan

Herbst 2020

Variantenentscheid:
Vorzugsvariante festgelegt

nach 2030

Inbetriebnahme der Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim